Verona Zehelein hat als gelernte Grafikdesignerin bereits weit vor ihrem Studium den Blick für Räume und Details geschult.
Schon im Alter von 4 Jahren entwickelte sie eine Begeisterung für Linien und Formen. Mit einem Kugelschreiber zog sie die Innenräume und Konturen der Buchstaben von Illustrierten nach. Durch ihre synesthetischen Fähigkeiten, hat sie ein besonderes Verhältnis zu ihnen, jeder Buchstabe hat vor ihrem inneren Auge seine eigene Klangfarbe. Mit 12 Jahren entdeckte sie erstmals in einem Kunstband ein Gemälde von Paul Klee ("Villa R"). Fasziniert von der klaren und einfachen Formensprache, aber vor allem von der ungewöhnlichen Kombination aus Haus (Villa) und grossem grünem Buchstaben (R) malte sie eine Kopie auf ihren Schreibtisch: "Ich fühlte eine gemeinsame Sprache der Farben, Formen und Zwischenräume." Ebenso erging es ihr mit den Gedichten Paul Celans. Verona Zehelein hat seit einigen Jahren auch die Fotografie für sich entdeckt. Sie nennt sie schmunzelnd "Seelenfangen", da sich ihr die Bilder, wie sie sagt, förmlich in die Kamera drängen und diese einfach nur eingefangen werden wollen. "Meist fehlt die Zeit für technische Einstellungen und Verrenkungen, um dieses Gefühl, den flüchtigen Augenblick des Moments, festzuhalten, " dann muss es schnell gehen", sagt sie. Die jeweiligen Schatten und Zwischenzeilen der einzelnen Aufnahmen werden anschliessend wie bei einer Zwiebel herausgeschält." Immer wieder schwirrt der Gedankenkäfer herum und sorgt gleichermaflen für Ruhe und Unruhe. "durch grosszellige Leerstunden klettert, im Regen, der schwarzblaue, der Gedankenkäfer. Tierblütige Worte drängen sich vor seine Fühler." dieser Auszug aus einem Gedicht von Paul Celan taucht seit Jahren immer wieder in ihren Bildern auf – diesmal als kleine handliche und "wortlose" Serie. Worte, Licht und Schatten, ebenso wie Formen und Farben, sind in ihren Augen Begrenzungen, die es zu durchdringen gilt. "Jede dieser Ebenen wirft ihre Schatten", sagt sie. So entsteht im Laufe der Zeit auf unterschiedliche Weise und mit verschiedenen Techniken eine bildhafte Sprache, deren Code es zu entdecken gilt. |
1966 in Ingolstadt geboren
1982 / 84 Praktika ` Steinbildhauerei ` Goldschmiedekunst ` Lithographie 1985 / 93 Aufenthalt in Sizilien ` Kunstgewerbeschule: Korallenschnitzen ` Entwurf + Herstellung von Schmuck-Kollektionen ` Restauration von Möbeln 1994 / 99 Grafikdesign-Studium seit 1999 Tätigkeit als Grafikdesignerin ` Erstellen von Designkonzepten ` konzeptionelle Fotografie und Fotoregie ` Buchkonzeption und -gestaltung seit 1996 diverse Einzel- und Gruppenausstellungen |